Bis zu 30% Leistungsabfall pro betroffenem Modul – Potenzialinduzierte Degradation (PID)

PID – Potenzialinduzierte Degradation – ist ein tückisches Fehlerbild an PV-Anlagen, die zu erheblichen Ertragsverlusten führt. Sie kommt ohne sichtbare Schäden daher, kann aber einen Leistungsabfall von bis zu 30 % pro betroffenem Modul verursachen. Besonders tückisch: PID entwickelt sich oft unbemerkt – bis zur Thermografie. 

Was ist ein PID genau? 

PID entsteht durch Spannungsunterschiede zwischen den Solarzellen und dem geerdeten Modulrahmen. Die Folge: Leckströme fließen durch das Modul – und führen zu einem inneren Leistungsverlust, der sich über die Zeit verschärft. 

Aber was sind Einflussfaktoren auf die PID-Anfälligkeit?

Der Aufbau der Solarzelle, die verwendeten Materialien des PV-Moduls und die Systemkonfiguration bestimmen unteranderem die Anfälligkeit eines PV-Moduls unter PID zu leiden. Die Modulhersteller haben bei heutigen PV-Module das Fehlerbild PID sehr gut im Griff, jedoch befinden sich noch heute eine Vielzahl von älteren Module im Feld, die von PID-Effekten betroffen sind.  

PID in der Thermografie – So sieht es aus:

PID zeigt sich thermisch ganz anders als klassische Hotspots.  

Das typische Bild: Mehrere Module eines Strings zeigen zur Stringmitte hin fortschreitende Temperaturabweichungen, ausgehend vom Modul am Minuspol. Die betroffenen Module weisen ein Muster von Hotspots auf, das von den Modulrändern ausgeht. Bei diesem Fehler handelt es sich nicht um eine Einzelanomalie; stattdessen sind immer mehrere Module bzw. ganze Strings betroffen. 

Abbildung 1: PV-Module, die das Fehlerbild „Potenzialinduzierte Degradation“ aufweisen.

Warum ist PID so tückisch? 

  • Schleichender Leistungsverlust: Anfangs unbemerkt – später drastisch. 
  • Keine sichtbaren Schäden: Nur durch Hilfsmittel wie z.B. Thermografie oder Elektrolumineszenz erkennbar. 
  • Effekt ist teilweise umkehrbar: hierzu muss jedoch bekannt sein, dass die Anlage unter PID leidet. 

Fazit

 Die Potenzialinduzierte Degradation (PID) ist ein unsichtbarer Effizienzkiller. Nur durch regelmäßige Wartung  und Überprüfung z.B. mithilfe von Drohnenthermografie lassen sich die betroffenen PV-Module rechtzeitig identifizieren – und somit eine schleichende Degradation stoppen. So können Betreiber rechtzeitig gegensteuern und Ertragsverluste minimieren, denn wer PID frühzeitig erkennt, spart bares Geld – und sichert die langfristige Leistungsfähigkeit der PV-Anlage. 

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Autor und Experte: Jan Wannenwetsch